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Spiritualität und ganzheitliche Medizin (1)

Sonntag, 28. September 2025


Die Spiritualität ist in der ganzheitlichen Medizin angekommen! Seit ich über den Klassiker„Krankheit als Weg“ von Dahlke/Dethlefsen auf den Zusammenhang von Seele und Körper aufmerksam wurde, sehe und vor allem fühle ich immer stärker diese Verwobenheit in meinem Körper.
Für mich, den „Kopf“-Menschen, den Grübler, ist es daher kaum verwunderlich, dass ein „Störzentrum“ genau dort sitzt und mich mit Kopfschmerzen bis hin zu Migräne immer wieder aufmischt. Im Moment hält mich zudem mein Magen-Darm-Trakt auf Trab. Er ist eng verbunden mit dem Solarplexuschakra im Bereich unserer empfundenen Körpermitte. Ich fühle ganz deutlich, dass er erst Ruhe geben wird, wenn ich tief in mir verankert bin, wenn ich mein Zuhause ganz und gar gefunden habe.
Der Körper folgt dem Geist, nicht andersherum. Solange unser Geist keinen Frieden findet, kann der Körper als unser (bloßes) Vehikel in dieser Welt nicht gesunden. In den nächsten Blogbeiträgen werde ich diesen Zusammenhang zu veranschaulichen suchen. Zunächst geht es los mit einem Interview, das der ganzheitlich orientierte Allgemeinmediziner Dr. med. Infried Hobert in diesen Tagen auf seinem Kanal mit Robin Kaiser führte. Ihr kennt Robin bereits durch zwei Meditationen aus den Juli-Blogs dieses Jahres.
Ich gebe den Austausch zusammengefasst und in Auszügen wieder:

Infried Hobert: Die Menschen der Moderne sind wurzellos; sie haben ihre eigene Ursprungsnatur, ihren inneren Anker verloren. Ein Grund mehr (für ihn, den Arzt), sich für die Integration der Spiritualität in der Ganzheitsmedizin starkzumachen.

Robin Kaiser: Es geht den Menschen letztendlich zu häufig um die Liebe zur Macht, die sich im Kontrollieren-Wollen äußert. Es braucht eine innere Alchimie, eine Verwandlung der Gedanken und Gefühle, eine Heilung unserer tiefliegenden Wunden. Das Außen verändern zu wollen, damit es mir besser geht, hilft nicht weiter. Es gilt, die Ur-Essenz unter bzw. hinter all unseren automatisierten Überlebensmechanismen (vgl. meinen Blog zu Denkmustern) aufzuspüren und aus der Tiefe der Stille, der Präsenz heraus unser Leben wahrzunehmen.
Wir dürfen uns die Frage stellen, ob wir tatsächlich mehr Angst vor dem Tod oder eher mehr Angst vor dem Leben haben. Diese göttliche Ur-Essenz, die Liebe, ist die größte vernetzte Intelligenz im Universum, die uns helfen kann, unser Leben mit angezogener Handbremse endlich hinter uns zu lassen.

Infried Hobert: Die dem Menschen innewohnende Angst (vgl. die Blogserie zur Angst) wirkt sich massiv auf körperliche Degenerationsprozesse aus. Angst löst einen starken Sympathikustonus, vielleicht sogar eine Adrenalindominanz aus. Das Körpersystem verliert an Stabilität, Entzündungs- und Autoimmunprozesse entstehen und breiten sich aus, werden chronisch. Das alles kann sich beruhigen, wenn wir zurück ins Vertrauen, in den Urzustand kommen, wenn wir mit unserem Leben einverstanden sind, uns vom Fluss des Lebens tragen lassen.

Robin Kaiser: Wenn wir die Idee haben, vom Leben gebeutelt, Opfer der Umstände zu sein, kommen wir nicht weiter. Hilfreich dagegen ist es, eine höhere Perspektive einzunehmen und zu fragen: Warum passiert mir dies oder das genau zu dieser oder jener Zeit? Unsere Seele will sich im Lernfeld Erde entwickeln und alles an Potenzial herausholen, was möglich ist. Sie weiß sehr präzise, was wer wann genau braucht.

Infried Hobert: Damit uns die Natur nicht mit körperlichen Symptomen wachrütteln muss, dürfen wir uns den Rückzug nach innen freiwillig gönnen. Wir brauchen Präsenz, nicht Ablenkung; es liegt an uns, wie wir das Setting unseres Lebens bereiten. Ist der Sympathikus, wie bei den meisten Menschen in unserer Leistungsgesellschaft, extrem dominant, kann der Vagusnerv seine Funktion als Türöffner zur Spiritualität nicht übernehmen. Ein sogenanntes Stress-EKG bestätigt die beschriebenen Dysbalancen, die sich z.B. über eine richtige, regelmäßig praktizierte Atemtechnik relativ schnell ausgleichen lassen.

Robin Kaiser: Es gilt, die Kraft des Atems neu in Erinnerung zu rufen und damit die Möglichkeit, tiefe, heilsame Entspannungszustände herbeizuführen, z.B. über den sogenannten verbundenen Atem: Dabei ist der Atem so fein, dass man ihn kaum mehr spürt. Die kleine Lücke zwischen Ein- und Ausatmen darf geschlossen werden, so dass der Prozess des Atmens einem großen Kreislauf gleichkommt. Diese uralte yogische Atemtechnik erzeugt in hohem Maße Prana, Energie, und kann, je nach Intention, den verschiedenen Chakren zugeführt werden. Es ist erstaunlich, mit welcher Atemqualität man was im physischen Körper erreichen kann.

Infried Hobert: Eine entsprechende Atemtechnik gleicht einem biochemischen Smoothie, hilft uns, ganz bei uns anzukommen und verbindet uns darüber hinaus mit dem universellen Feld. So werden uralte Techniken zunehmend mess- und damit beweisbar im wissenschaftlichen Bereich. (...)

Es gibt zwei Stimmen in uns: die des Verstandes und die des Herzens. Wenn das Herz schlussendlich den unruhigen Verstand, ein regelrechtes „Neuronen-Gewitter“, an die Hand nimmt und liebevoll führt, kommen wir zunehmend wieder bei uns an (vgl. HeartMath).

Robin Kaiser: Genau dahin geht unsere innere Reise. Es geht nicht darum, dass das Herz den Verstand über Bord wirft, nein, aber es darf immer mehr zur Entscheidungsinstanz werden, wenn wir nicht ständig die Vergangenheit wiederholen und uns in immer gleiche Reaktionsmuster verstricken wollen. Wir können ein freies, lebendiges Sein führen, wenn alles in uns gleichberechtigt seinen Platz finden kann. Man kann das Herz als Ofen verstehen. Ist die Flamme zu klein, geht der Ofen aus. Ist dagegen das Feuer im Ofen kräftig, kann so manch schwierige Situation mit der Herzensalchimie in Asche verwandelt und damit aufgelöst werden. Es gilt, diese Stimme hören zu lernen. Es gibt nichts, was die Kraft der Liebe nicht verwandeln könnte, denn sie ist die größte Macht im Universum.

Infried Hobert: Im Alltag ist das nicht immer so leicht mit der Liebe, gerade auch mit der Selbstliebe, der Selbstakzeptanz. Wie gehe ich mit mir selbst um? Wie nehme ich meinen Körper wahr? Wo sage ich „ja“, obwohl ich „nein“ meine? Wie ist es um meine Authentizität bestellt? Wo kämpfe ich, bin ich im Widerstand? Hier dürfen wir neue Wege beschreiten, uns ausprobieren, immer mehr lernen, mit unserem Leben einverstanden zu sein. (...)

Ein anderer Aspekt ist die Allverbundenheit, die ja eine ganze Lebensphilosophie nach sich zieht: Was ich dir tue, tue ich gleichzeitig mir (vgl. Ich im Du).

Robin Kaiser: Dieser goldene Weg, unser Weg zurück zu uns, öffnet sich in kleinen Schritten. Als kleine praktische Übung dürfen wir uns z.B. abends vor den Spiegel stellen und uns fragen: Wie, womit bin ich heute ein bisschen liebevoller, ein bisschen weiser geworden? Philosophisch betrachtet geht es darum zurückzufinden in einen Seinszustand, aus dem wir ursprünglich gekommen sind, also weniger um den Verstand oder um Moralkonzepte. „Liebes“ Verhalten kann durchaus einer schrägen Basis entstammen. So ist es manchmal besser, vom Ort der wirklichen Liebe aus auch mal anzuecken, als immer nur äußerlich höflich, nett und freundlich zu sein. Wir dürfen getrost den rosa Glitzer von dem Wort „Liebe“ entfernen. Es geht bei der wirklichen Liebe um einen Ur-Seinszustand, der so echt, so frei ist, dass er sich an nichts in dieser Welt anpasst.

Infried Hobert: Sich stets lieb und nett verhalten, sich dahingehend zu verbiegen, kann auch eine Überlebensstrategie sein, die überhaupt nichts mit der Urkraft der Liebe zu tun hat, von der wir gerade sprechen - ein Mechanismus, der nach Sicherheit strebt, im Resonanzgesetz (vgl. die Hermetischen Gesetze) jedoch seinen Preis einfordert.

In der nächsten Woche folgt der zweite Teil. Vielleicht hörst du dir zwischenzeitlich mal das komplette Interview an.

Ich bin immer wieder erstaunt und erfreut zugleich, wie alles mit allem zusammenhängt und sich darin als wahr bestätigt.
Wie sind deine Erfahrungen? Machst du vielleicht andere?


Lies hier den zweiten Teil über Spiritualität und ganzheitliche Medizin.


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Kommentare...

...von Andrea am 01.10.2025:

Sehr interessant, Vielen Dank!
Wie doch alles zusammenhängt, ist einfach faszinierend. Bevor mein Gehirntumor entdeckt wurde, hatte ich immer das Gefühl, mit angezogener Handbremse durchs Leben zu fahren...im übertragenen Sinne. Vieles ergibt auch in der Rückschau erst einen Sinn.


Antwort von Susanne:

So ist es! Vielen Dank, liebe Andrea, für deine Offenheit und Authentizität!


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